Facebook-Post von Dienstag, 06.02.2024
So, die Katze ist aus dem Sack:
Die DRK-Trägergesellschaft Süd-West will ihre Pläne doch mehr oder weniger so durchziehen, wie von Anfang an geplant. Das geht zumindest aus den Informationen hervor, die heute auf der Seite der Kreisverwaltung Altenkirchen und beim AK-Kurier zu lesen waren.
Allerdings gibt es halt noch einige Dinge, die dort nicht standen – die hat das DRK in der Pressemitteilung schlichtweg nicht mitgeteilt.
Da heute eine Mitarbeiterversammlung war, sind diese Informationen auch nicht vertraulich, sondern wurden den Mitarbeitern dort ja mitgeteilt. Und einige Mitarbeiter haben diese Informationen mit uns geteilt. Sie finden es genauso wichtig wie wir, dass auch die Bevölkerung weiß, was da so abgeht.
* In Altenkirchen sollen nur rund 10 Vollzeitstellen für Pflegepersonal erhalten bleiben. Für die restlichen Mitarbeiter gibt es nächste Woche eine “Jobbörse” (O-Ton WMC), bei der sich die anderen Häuser an Ständen vorstellen und wo die Mitarbeiter aus Altenkirchen sich informieren können. Dann gibt es Post und die Gespräche sollen bis zum 21.2. geführt sein, was aus jedem Mitarbeiter wird.
Wenn Mitarbeiter sich aktiv für ein Haus entscheiden, sollen sie da bevorzugt werden. Und die anderen werden proaktiv versetzt, der Gesamtbetriebsrat entscheidet dann, wohin.
Ob die 10 Vollzeitstellen ins MVZ wechseln oder in andere Bereiche des “Nichtmehrkrankenhauses”, steht noch nicht fest. Man könnte aber vermuten, dass dort dann vermehrt Medizinische Fachangestellte eingestellt werden. Für die Unfallchirurgie/Orthopädie in Hachenburg werden ja schon seit Wochen entsprechende Anzeigen geschaltet. Die sind halt deutlich günstiger im Gehalt.
* Für die Unfallchirurgie bleiben wohl 5 Stellen für Chefarzt und Oberärzte erhalten.
Wer macht denn dann bitte den Bereitschaftsdienst, den es geben soll? Das machen normalerweise ja die Assistenzärzte mit einem Stationsarzt oder Oberarzt im Hintergrunddienst. Es ist eher unwahrscheinlich, dass der Chefarzt und die Oberärzte künftig Bereitschaftsdienst übernehmen.
* In der 2. Etage sollen Plätze für die Übergangspflege geschaffen werden – ein schönerer Begriff als Kurzzeitpflege. Allerdings wäre man da noch in Verhandlungen und Überlegungen. Aber schon vor einigen Jahren wurden auf den Stationen die Bäder vermessen, ob das alles rollstuhlgerecht ist.
Klar ist, dass man da deutlich weniger Personal benötigt. Und man kann mit Altenpflegehelferinnen arbeiten, die sind auch viel günstiger.
* Die Frage wegen der 24/7-Notfallversorgung ist weiterhin ungeklärt. Die Nachfrage, ob das jetzt eine Zentrale Notaufnahme wird oder eine Notfallanlaufstelle wurde mit der Aussage, das seien ja nur Begrifflichkeiten, nicht beantwortet.
* Unbequeme Mitarbeiter werden leider dann wohl auch mal kurzfristig freigestellt (oder besser gesagt: kaltgestellt). Das Engagement für die Erhaltung des Krankenhauses passt dem Träger und scheinbar auch dem GBR-Vorsitzenden ganz offensichtlich nicht.
Erinnert so ein bisschen an die Drohung der PDL an das Pflegepersonal, dass es Konsequenzen haben würde, wenn die Mitarbeiter an der Demo teilnehmen.
Irgendwie pflegt der Träger einen sehr schlechten Umgang mit dem Personal in Altenkirchen. Wenn es einen Preis der “Goldene Himbeere für schlechten Umgang mit Mitarbeiter” gäbe, würde der Träger bestimmt nominiert.
* Ein bis vor kurzem interessierter Investor aus den USA ist abgesprungen. Warum?
* Alles, was das Level-1i-PLUS-Krankenhaus angeht, ist noch gar nicht spruchreif. Das sind alles nur Worte und Lippenbekenntnisse und sonst gar nichts. Mit welchem Personal soll dort auch gearbeitet werden, wenn der Gesamtbetriebsrat die Mitarbeiter einfach so auf andere Häuser versetzen kann?
–> Insgesamt soll Altenkirchen zum 01.04.2024, spätestens 30.04.2024 quasi abgewickelt sein. <–
Tja. lieber Gesundheitsminister Clemens Hoch, liebe Landes-SPD und alle anderen “interessierten Politiker”, wenn Sie Ihr Modellprojekt Level-1i-PLUS-Krankenhaus noch irgendwie an den Start kriegen wollen, dann sollten Sie sich mal schleunigst beeilen. Denn sonst ist in AK alles weg und es gibt kein Modellprojekt. Weil es nämlich keine Mitarbeiter mehr gibt, die dort arbeiten könnten.
Sieht ein bisschen nach Kalkül aus.
Oh, und auch wenn das Krankenhausfinanzierungsgesetz Fördermittel für die Schließung von Krankenhäusern vorsieht – oder für die Umwandlung von Krankenhäuser in andere soziale Einrichtungen wie z. B. Pflegeeinrichtungen (siehe Gesetz zur wirtschaftlichen Sicherung der Krankenhäuser und zur Regelung der Krankenhauspflegesätze (Krankenhausfinanzierungsgesetz – KHG) – § 9 Fördertatbestände, Abs. 2 Punkt 6) – die Bewilligung von solchen Fördergeldern käme bei den Altenkirchener ganz bestimmt ganz schlecht an, nachdem man grundlos ein gut funktionierendes Krankenhaus kaputtgemacht hat.
FB-Post: “Pläne des Trägers”
