Laut einer Meldung des AK-Kuriers vom 28.01.2024 fließen dem Kreis Altenkirchen aus einem Kraftpaket des Landes 9.345.895 € zu. Die Mittel sind hauptsächlich für die Aufnahme und Integration Geflüchteter bestimmt, so Frau Bätzing-Lichtenthäler. Klarstellend fügt sie an, dass die Gelder helfen, die Auswirkungen des Krieges gegen die Ukraine abzumildern. Ein wichtiger Hinweis, da Teile der Bevölkerung Mittel für “Premium-Flüchtlinge” akzeptieren, reicht bei einigen die christliche Nächstenliebe für “normale” Flüchtlinge nicht mehr. Was aber Aufmerksamkeit erweckt, ist, dass in diesem Bereich bisher gebundene Gelder für Investitionen in anderen Bereichen zur Verfügung stehen. Da hat Frau Bätzing-Lichtenthäler, als ehemalige Gesundheitsministerin, sicherlich die fatale Situation der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung in und um Altenkirchen gemeint. Durch den gezielten Kahlschlag der DRK-Verantwortlichen wird dort in Zukunft ein Mehr an vermeidbaren Toten in Kauf genommen werden müssen. Das muss von ihr so gemeint sein, hatte doch ihr Parteigenosse Höfer in der Sitzung des Kreisauschusses vom 14.11.2023 unter tosenden Beifall der Anwesenden (bis auf die Herren Gonzales und Chr. Eckert) verlautet: “Ich lasse es nicht zu, dass das Krankenhaus gegen die Wand geworfen wird.” Vorgeschlagen wurde auch der Einsatz von Geldern des Kreises, um den Fortbestand des Krankenhauses Altenkirchen zumindest bis zur “Lauterbachschen” Gesundheitsreform zu sichern. Es würde schon reichen, die stationäre chirurgische und die bestehende Notfallversorgung mit Intensivstation zu erhalten. Der Ankündigung folgten bisher keine Taten (übrigens von keiner der Fraktionen im Kreistag), doch jetzt sollten die gewählten Volksvertreter in die Hufe kommen, ist die Ausrede der fehlenden Mittel, folgt man Frau Bätzing-Lichtenthäler, nicht mehr gegeben. Für die erhoffte Wiederwahl sollte den Parteien die Gesundheit der Bevölkerung etwas Wert sein. Für den hiesigen Bereich hat das DRK sogar noch eine Verschlimmböserung parat, da die OP-Kapazitäten in Hachenburg, die “Hüftvoll” sind, jetzt eine Verlagerung der Allgemeinchirurgie nach Kirchen notwendig macht. Dies ist natürlich mit zusätzlichen PKW-Kilometern verbunden, die der Krankenhausplan Rheinland-Pfalz nicht zulässt. Da es aber Usus ist, in solchen Fällen die Regularien zu ändern, als real Abhilfe zu schaffen, werden wir im nächsten Krankenhausplan wohl lesen, dass auch 40 PKW-Kilometer und mehr zur Erlangung einer Grundversorgung ausreichend sind. Noch einfacher wäre es, wenn die Definition Grundversorgung nur noch das Kleben von Pflastern umfasst.
Ralf Käppele
Erstveröffentlichung.